Wann beginnt die Erziehung?

Aufgaben der Erziehung beginnen für den künftigen Halter bereits bei der Übernahme des Welpen vom Züchter.

Erziehung bedeutet nicht, dass der Hund Befehle strickt befolgt, sondern sie ist die Verbindung zwischen Mensch und Hund. Stimmt die Verbindung, dann werden auch die Befehle freudig und zuverlässig befolgt.
Das Geheimnis der Erziehung ist, dem Hund das Rudel zu ersetzen und ihm seinen Platz in unserer Meute zuzuweisen. Er braucht die Rudelordnung, um sich sicher und geborgen zu fühlen.
Eine Vermenschlichung des Hundes wäre genauso schädlich, wie es die Unterschätzung dieses höher entwickelten Tieres ist. Grundbedingung für die Arbeit mit dem Hund ist die Liebe zum Tier, die Fähigkeit und das Fachwissen, artgerecht mit ihm umzugehen.

Werfen wir eine Blick ins Wolfsrudel: Dort werden Welpen ebenfalls regelrecht erzogen. Alttiere schaffen Situationen, um den Welpen Lektionen zu erteilen. Dabei gehen sie nicht gerade zimperlich mit ihren Kleinen um, aber sie verletzen sie nicht. Vor allem akzeptieren sie die Unterwerfungsgesten des Jungtieres und wirken niemals voller Wut auf einen, auf dem Rücken liegenden, Artgenossen ein.
Ernste Kämpfe gibt es in einem Rudel erst, wenn der bisherige Rudelchef nicht mehr in der Lage ist, souverän seine Führung zu behaupten. Diese Führung wird ständig angetestet.

Wichtig ist deshalb für uns, dass wir unserem Hund zu jederzeit ein verständnisvoller und in jeder Situation souveräner Rudelchef sind. Damit haben wir schon die halbe Erziehung in der Tasche.

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