Der erste Schenkel

Die Geraden in einer Fährte werden als Schenkel bezeichnet. Beginne die Ausbildung mit dem Welpen oder auch älteren Hund bei optimalen Witterungs- und Bodenverhältnissen und achte dabei auf Rückenwind.
Je nach Suchgeschwindigkeit Deines Hundes, passe Deine Schrittfolge an. Folgende 3 Möglichkeiten stehen Dir zur Verfügung:

Schenkel Beispiel 1
  1. Solltest Du einen ruhigen Hund haben, kannst Du die normale Schrittfolge beibehalten.

  2. Wenn der Hund aber zu viele Leckerli überläuft, wähle die mittlere Schrittfolge.

  3. Kannst Du deinen Hund kaum bremsen, dann wähle am Anfang die Schrittfolge ganz rechts.

Wenn der Hund gelernt hat alle Futterbrocken aufzunehmen, kannst Du wieder zur normalen Schrittfolge zurückkehren.

Liegezeit der Fußspur beträgt ca. 20 Minuten. 

Wenn Ihr die Fährte gelegt habt, lasst den Hund noch mal richtig auslaufen.

Der Hund wird Schrittweise aufbauen. Deshalb beginnen wir die ersten 10 bis 20 Fährten nur mit einem Abgang und ca. 20 Schritte. In jedem Fußabdruck wird in die Verse ein Leckerli gelegt. Dies soll den Hund dazu veranlassen, jeden einzelnen Fußabdruck zu überprüfen und intensiv zu suchen.

Anmerkung: Ich persönlich lege meine ersten, kürzeren Fährten immer, in dem ich mich rückwärts auf der Fährte bewege. Dies hat den Vorteil, dass ich die Leckerli genau am tiefsten Punkt platzieren kann und sie z.B. in weichem Ackerboden nicht mehr verschüttet werden können. Ich empfinde es auch als deutlich weniger anstrengend. Probiert es einfach aus und entscheidet Euch selbst.

Jede Fährte hat ein für den Hund deutlich erkennbares Ende. Am besten eine große Portion Futter und viel Lob.

Dies macht Ihr so lange, bis der Hund die ersten 20 Schritte sicher ausgearbeitet . Erst wenn dies gewährleistet ist sollte die Schrittzahl langsam erhöht werden. Macht aus 30 - 50 Schritt und verfahrt wie vorher. Erst wenn der Hund wiederum diese 50 m sicher ausarbeitet, erhöhen wir langsam die Anforderungen. Gewöhne den Hund daran, auch bei Seitenwind seine Fährtespur nicht zu verlassen und mit tiefer Nase zu suchen. Hat er eine gute Wind- und Wegsicherheit bei günstigen Boden erreicht, lasse ihn bei jedem Wetter suchen, damit er sich auch daran gewöhnt. Dann übe auch auf unterschiedlichem Gelände. So baut Ihr den ersten Schenkel weiter auf, bis zu einer Länge von 100 - 150 m.
Hat er all diese Anforderungen bewältigt und sucht sicher die Fährte ab, beginne bei günstiger Witterung wieder auf idealem Gelände mit der Einarbeitung der Winkel.

Ausarbeitung:  
Haltet Euren Hund beim Fährten nicht an der Leine zurück. Dies würde dazu führen, dass der Hund lernt in der Fährte an der Leine zu ziehen ziehen, was dann zu Unkonzentriertheit in der Arbeit führen kann. Es ist auch sinnvoll immer mit mehreren Leuten Fährten zu gehen, der Hund kann sich so gleich an gewisse Ablenkungen gewöhnen. 
Auch passiert Unbeherrschtheiten seltener, wenn man sich vielleicht über den Hund bei der Fährtenarbeit ärgert und böse wird. Eine Gruppe  oder einzelne Personen halten einen eher davon ab, als wenn man alleine unterwegs ist. Auch hat diese Gruppe noch eine weitere positive Funktion, sie sieht die Arbeit mit anderen Augen und aus einer anderen Perspektive und so kann man sich über die geleistete Arbeit austauschen, sich beraten und Fehlern evtl. vorbeugen.

Damit der Hund lernt selbständig zu Arbeiten, werden nur wenig Kommandos benutzt und auch Lob nur sehr sparsam eingesetzt. Zu Anfang wird einmal das Kommando "Such" verwendet, setzt er es um kann ich Mal kurz als Bestätigung Loben, macht er seine Arbeit, greife ich nicht ein, auch wenn er kurz und nur in geringer Distanz die Fährte verlässt, werde ich nicht sofort aktiv, sondern gebe ihm die Möglichkeit, sich selbst wieder auf die richtige Spur zu bringen, dann lobe ich ihn wieder kurz.
Ich habe schon Hunde kennengerlernt, die sich nur auf die Kommentare ihrer HF verlassen haben, wenn von diesen dann plötzlich nichts mehr kam, waren sie fast am verzweifeln. Also lasst den Hund selber suchen und "sagt ihm nicht wo es lang geht!".