Grundsätzlich können alle Hunde zum
Fährtenhund ausgebildet werden.
Das Alter des Hundes ist für die Ausbildung nicht sehr wichtig,
aber auch hier gilt: "Früh übt sich." So kann ich schon mit einem Hund
die Fährtenarbeit im Alter von 2-3 Monaten beginnen. Aber auch älteren
Hunden kann immer noch das Fährten antrainiert werden.
Die Fährtenausbildung ist ein Hundesport für jung und alt,
dies gilt für Mensch und Tier.
Fährtenhundausbildung ist Fleißarbeit, je nach Veranlagung
und Vorhaben kann ich entweder täglich Üben oder auch nur 2-3 Mal
wöchentlich aber wie dem auch sei, Fährtenhundausbildung ist ein sehr zeitaufwendiges Hobby.
Aber es lohnt sich und macht ungeheuren Spaß.
Wie sucht der Hund eine Fährte ?
Der Hochwindsucher:
Diese Hunde interessieren sich weniger für die Gerüche am Boden
als vielmehr für die Gerüche, die in der Luft schweben. Sie suchen
nach der Geruchsquelle und folgen dabei mit der Nase der
"Luftfährte" mit erhobenem Kopf, bzw. hoher Nase. Dieses Bild
hat jeder von uns schon mal gesehen oder auch selber erlebt, wen uns ein
Geruch in die Nase kommt und der Hund oder auch wir selber, diesen
Geruch schnuppernd aufnehmen und folgen.
Der Spürhund:
Sie richten sich nach den Hautduftstoffen von Lebewesen, die sich
entlang einer Spur oder ca. 60 cm über dem Boden befinden, deshalb
suchen sie mehr mit halbhoher Nase. Diese Hunde sind nicht
"Spurentreu", um ihre Fährte zu verfolgen pendeln sie
häufig, kürzen ab, überschießen leicht Richtungsänderungen und
teilweise bewegen sie sich auch deutlich versetzt zur eigentlichen
Spur.
Der Fährtenhund:
Orientiert sich vorwiegend anhand der Bodenverletzung, die durch
Fußabdrücke erzeugt werden. Diese Hunde folgen mit tiefer Nase dem
jeweiligen Eigengeruch der Fährte. Die Hunde sind für unsere Zwecke am
besten geeignet, sie sind Spurentreu und lassen sich auch durch Wind und
Wetter nur wenig beeinflussen.
- Was für Gerüche gibt es?
Wenn ich oder jemand anders eine Fährte lege, egal wie, werden
hierdurch bestimmte Gerüche freigesetzt.
Gerüche des Fährtenlegers: z.B. Schweiß, Parfüm,
Kleidergeruch, Zigarettengeruch etc. Also alles Gerüche, die von der
Person selbst ausgehen, man nennt diese Gerüche den Individualgeruch.
Nachteil dieses Geruchs ist eindeutig, dass er in der Regel bis ca.
60 cm über dem Boden schwebt und deshalb vom Wind leicht
weggetragen werden kann. Selbst an windstillen Tagen hält sich
dieser Geruch nicht länger als ca. 30 Min. in der Luft.
- Bodenverletzung: Die Bodenverletzung findet statt, sobald
ich eine Fährte lege. Durch meine Fußabdrücke wird jeder Boden in
verschiedener Weise verändert, verletzt. Es gibt die Gerüche, die
durch die Veränderung der Erdkruste (z.B. blanker Acker)
freigesetzt werden, dann den Geruch von verletzten Pflanzen (Acker
mit Saat, Wiesen etc.) und zu guter letzt haben wir dort noch die Mikroorganismen, welche durch den Fußabdruck zerdrückt werden.
Die Gerüche, die über die Bodenverletzung entstehen sind für den
Hund am längsten erhalten. Je nach Witterung können sie sich über
mehrere Tage halten.
Der Aufbau in der Fährtenarbeit sollte so erfolgen, dass der Hund
sich in erste Linie an dem Geruchsfeld der Bodenverletzung orientiert
und erst in zweiter Linie an dem Individualgeruch des Fährtenlegers. Da
z.B. eine mit Gummistiefeln gelegte Fährte kaum menschlichen Geruch
annehmen kann, da durch das nichtatmende Gummi nur geringe Mengen and
Duftstoffen auf den Boden dringen.
Der Hund sollte von Anfang an lernen, eine Fährte ruhig, konzentriert
und mit tiefer Nase auszuarbeiten. Dabei sollte er den einmal
aufgenommenen Mischgeruch von Anfang bis Ende konsequent verfolgen.
Der Hund sollte regelmäßig fährten, weil er nur dann die Arbeitsfähigkeit
seines Geruchgedächtnisses steigern kann und dadurch das
Unterscheidungsvermögen seiner Hundenase vergrößert. D.h. anfangs sollten
wir täglich trainieren, später aber nicht mehr als 2 - 3 mal in der
Woche.
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