Hier möchte ich von meiner Üblichen Vorgehensweise,
der einzelnen Übungsbeschreibungen abweichen, da es nach meinen
Erfahrungen im Schutzdienst, so nicht funktioniert.
Die Ausbildung ist hier dermaßen vielschichtig und es spielen
viel zu viele Faktoren eine Rolle, die hier nicht im einzelnen erläutert
werden können. Die Ausbildung erfolgt durch einen guten Helfer
aus der Situation heraus, wie soll ich also diese
situationsbedingten Maßnahmen hier alle beschreiben?Ich möchte hier nur Überlegungen zum Thema Schutzdienst kund
tun, mit denen man sich beschäftigt haben sollte, bevor man mit
der Ausbildung des Schutzhundes beginnt.
Zu beachten ist auch, dass nicht jeder Hund für diese Ausbildung
geeignet ist. Der Schutzhund, für uns eher Sporthund, braucht ein
sicheres Wesen, Selbstsicherheit und ein gutes Nervenkostüm, um
den Anforderungen gerecht zu werden. Für die meisten Hunde bleibt
der Schutzdienst auf dem Hundeplatz ein schönes Spiel, da es um
eine Beuteausbildung geht und er wird dies im Alltag so nie
gebrauchen, da unter anderem dort die Beute und die für ihn die
entsprechende Atmosphäre fehlt.
Voraussetzungen für den Schutzdienst ist ein zuverlässiges Gehorsam des
Hundes ist. Erst wenn dies gewährleistet ist, lässt sch der Hd.
auch im Schutzdienst leiten und lenken.
Unser Hund wird über den Beutetrieb ausgebildet und wird deshalb
nicht zu einem gefährlichen Hd. gegenüber anderen Menschen. Im Gegenteil,
er hat eine Beschäftigung, ist ausgelastet und kann seine
natürlichen Triebe bis zu einem gewissen Grad ausleben. Wir haben
deshalb eher den zufriedenen und ausgeglichenen Hd., der gehorcht
und deshalb zu keinem gefährlichen Hund wird.
Nicht außer Acht lassen darf man aber den natürlichen
Verteidigungstrieb (Wehrtrieb), den hat der Hund mit oder ohne
Ausbildung, die Ausbildung ermöglicht mir nur, diesen Trieb
besser unter
Kontrolle zu halten.
Anstatt die Schutzhundeausbildung zu verbieten, was immer
wieder im Gespräch ist, halte ich es für sehr viel sinnvoller,
dass Besitzer von Hunden ab einer bestimmten Größe und
Veranlagung, eine kontrollierte Ausbildung mit ihrem Hund
nachweisen müssen! So erfahren Mensch und Tier mehr voneinander,
beide gehen einer sinnvollen Beschäftigung nach und Vorfälle,
wie sie sich teils auf den Strassen ereignen, werden bestimmt
hierdurch deutlich reduziert.
Aber nun zu meinen Gedanken zum Schutzdienst:
- Warum Schutzdienst?
- In welchem Alter kann begonnen werden?
- Macht der Schutzdienst einen
Hund "scharf"?
- Welche Eigenschaften sollte der Hundeführer
mitbringen ?
- Welche Voraussetzungen muss der Hund
mitbringen?
1. Warum Schutzdienst ?
Ursprünglich diente die Schutzhundeprüfung dem Zweck, die
Eigenschaften des Schäferhundes nach einheitlichem Maßstab zu Überprüfungen,
um daraus ein bestimmtes Zuchtziel zu verfolgen. Der Schäferhund
sollte ein vielseitig einsetzbarer Hund sein, der sich besonders
als Diensthund hervortat. Noch heute zählen diese Kriterien, der
Hd. soll über ein sicheres Wesen, Selbstsicherheit und ein gutes Nervenkostüm
verfügen, all diese Eigenschaften werden, unter anderem auch, im
Schutzdienst gefordert. Die Erbanlagen des Hd. bestimmen sein
Verhalten, die Ausbildung kann nur fördern und lenken. Dies ist
wohl auch der Grund dafür, dass eine Schutzhundprüfung bis heute
Vorhaussetzung für eine Zuchtzulassung ist.
Für viele Hundesportler ist der Schutzdienst etwas besonderes,
weil der Hd. dort die Möglichkeit erhält seine natürlichen
Triebe auszuleben. Eine besondere Herausforderung für den HF
stellt hierbei die Tatsachen, den Hd. bei extremen Triebverhalten
zu kontrollieren, zu leiten und zu lenken.
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2. In welchem Alter kann begonnen werden?
Hier gehen die Meinungen auseinander, die einen sagen, dass nicht zu früh mit der Schutzdienstarbeit begonnen
werden sollte. Andere
wiederum sind der Meinung, dass bereits mit dem Welpen an jedem Übungstag
mit dem Sack gespielt werden sollte. Bitte aber auf jeden Fall
eine Pause während der Zahnung einlegen und auch danach nur
sachte Spielchen, bis sich das neue Gebiss gefestigt hat. Für die Ausbildung bereits beim Welpen heißt dies:
bis der Hund die nötige Reife hat (1,5 -2 Jahre), können höchstens
einfache Beutespiele gemacht werden. Dies soll den Hd. prägen
Beute zu machen, zu tragen und ruhig zu halten. Zu frühe starke Belastungen und falsche Ausbildung, können sonst
später unerwünschte Folgen haben.
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3. Macht der Schutzdienst einen
Hund "scharf"?
Nein! Wenn die Ausbildung von qualifizierten und
verantwortungsvollen Ausbildern und Hundführern betrieben
wird. Die Ausbildung erfolgt Schwerpunktmäßig auf
Basis des Beutetriebs und nicht um Menschen anzugreifen. Der
Sporthund lernt Gehorsam und gehorcht, zusätzlich kann er aber
auch seine Triebe ausleben.
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Wie erkenne ich einen guten Helfer ?
- Ein guter Schutzdiensthelfer sollte ausgeglichen, selbstbewusst
und sicher in seinen Aktionen sein.
- Er erkennt die Schwächen und Stärken der verschieden Hd.
und kann sich darauf einstellen.
- Er erkennt eine Überforderung des Hundes und kann
entsprechend Gegenwirken.
- Er braucht viel Einfühlungsvermögen, für Hund und HF.
- Er muss verantwortungsvoll mit seiner Aufgabe umgehen, es
kann viel, schnell kaputt gemacht werden.
- Er verfügt über genügend Erfahrung und kennt
verschiedenen verschiedene Aufbau- und Hetztechniken.
- Er sollte sich gerne mit den HF über die Ausbildung
auseinandersetzen und darüber reden und auch ein gesundes
Maß an Selbstkritik mitbringen.
- Er sollte sich stets unter Kontrolle haben, Jähzorn oder
ähnliches ist hier nicht gefragt.
- Er darf keine Angst vor Hunden haben! (Die Erfahrung machte
ich bereits selber)
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, egal wie gut der Helfer sein
mag, ich muss ihm mit ihm gut verstehen und ihm vertrauen. Dies
ist immer eine wichtige Basis, um mit ihm gemeinsam die Ziele in
der Ausbildung zu erreichen. Ich muss mich ungezwungen mit ihm
über die Arbeit unterhalten können und er sollte auch neuen
Anregungen und Ideen gegenüber offen sein.
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5. Welche Eigenschaften sollte der Hundeführer
mitbringen ?
Die Dominanzverhältnisse zwischen Hd. und HF sollten geklärt
sein und auf der Seite des HF liegen. Auch er sollte ausgeglichen,
selbstbewusst und sicher in seinen Aktionen sein. Der HF sollte
ebenfalls seine Emotionen im Griff haben, Einfühlungs- und
Beurteilungsvermögen besitzen, um auch situationsbezogen
reagieren zu können. Er muss bereit sein, sich über die
Ausbildung auseinander zu setzen und sollte dabei recht
selbstkritisch sein.
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6. Welche Voraussetzungen muss der Hund
mitbringen ?
Der Hd. sollte, wie bereits obern erwähnt, ein
sicheres Wesen, Selbstsicherheit und ein gutes Nervenkostüm, um
den Anforderungen gerecht zu werden. Er sollte über ausreichend
Kondition verfügen, da der Schutzdienst eine starke körperliche
Belastung darstellt, speziell wenn die Ausbildung soweit
fortgeschritten ist, dass auch reviert wird. Dies ist teilweise ein
enormes Laufpensum, was vor dem Verbellen im Versteck bewältigt
werden muss und ich habe schon manchen Hd. gesehen, der vor lauter
Luftschnappen nicht mehr zum Bellen gekommen ist.
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